Archiv der Kategorie: Ausstellungen / Nachrichten

Susanne Krell, Bad Honnef, Frottagen, Malerei

krell_klein_1501955 Geboren in Betzdorf/ Sieg 1976 FH Koblenz/ Diplom 1990 Kunsttheorie Fernstudium Universität Tübingen 1999 Seminar bei Prof. Marina Abramovic Wolfenbüttel 2006 Projektarbeit in Jerusalem/ Israel und Jinan/ China 2007 Mentoringprojekt des Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend, Mainz 2007 Esthajnal Abendschimmer/Morgenrot in: Asia Europe Mediations MONA Poznan/ Polen (G) 2006 Projektionen Stadtmuseum Siegburg (E); buildings of ideas open and closed ON gallery, Poznan/Polen (E); scharf! Die Frau in der Gesellschaft heute Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg (G); …auf dem Wege Ausstellungshalle der Provinz Shandong, Jinan/ China, Deutsches Kulturzentrum Taipei/ Taiwan und Kuandu Museum, Taipei/ Taiwan (G) 2005 Projektionen Roentgen-Museum Neuwied (E); Projekt european depression Kiskert Budapest/ Ungarn; RemigiusStadtkunst Bonn; Albert Haueisen-Kunstpreis Auswahlausstellung, Germersheim (G); Contact – Context Galeria Miejska Arsenal, Poznan/ Polen (G) 2004 Cover Art-in-Situ, La Roche-sur-Grane/ Frankreich; Nominierung Kunstpreis der Stadt Bonn 2001 Vor Ort Installation im Kurfürst-lichen Gärtnerhaus, Bonn (E) 1997 …etwas zu Rommersdorf Rauminstallation in der Abteikirche im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz 1996 Bildkörper Kunstverein Westthüringen, Mühlhausen (E) 1993 Standart 1-54 Kunstverein Rhein-Sieg, Siegburg (E); Schichten Stiftung Hohenwart, Pforzheim (E)
1992
Toleranzen Botho-Graef-Preis der Stadt Jena, Auswahlausstellung.

Homepage der Künstlerin: http://www.susanne-krell.de

 

Ausstellung "Seltsam, diese Welt in uns" der Künstlerin Susanne Krell im Kulturraum Bad Honnef, 2007SELTSAM , DIESE WELT IN UNS

Gezeigt wird eine Inszenierung von Arbeiten auf Stoff und Papier, dazu Fotos und Videos. Arbeiten, die sich mit historischen und zeitgenössischen politischen Aspekten auseinander setzen, werden in einer durchkonzipierten Installationsanordnung präsentiert.

Susanne Krell könnte man „… als eine spurensichernde Dokumentaristin bezeichnen, die sich unterschiedlicher Medien bedient.“ Christoph Schreier, Bonn

„Susanne Krell geht mit Steinen um, aber ihr Ziel ist nicht eine Skulptur oder ein Abbild, sondern ein Index, eine Spur, die als Frottage, also mit Hilfe der Durchreibetechnik gewonnen wird und so die inhaltliche Komponente ihrer Arbeiten bildet. Diese Frottagen stammen von Gebäuden und Orten aus aller Welt und repräsentieren für die Künstlerin jene Ordnungen, Regelwerke und Ideen, die sich die Menschen im Laufe der Jahrhunderte gegeben haben. Sie bewahren die Erinnerung an den Fundort, und der Betrachter ist gehalten, sich diese „Ideengebäude“ in ihrer Mischung aus Zwängen einerseits und aus ordnendem Geist andererseits vorzustellen und ihnen gedanklich nachzugehen. Insofern ist ihr Werk Spurensicherung und Konzeptkunst zugleich.“ Peter Lübben, Linz.

Edward Frank

frank_150

Edvard Frank wurde am 06.09.1909 in Korschenbroich geboren. Er besuchte von 1926 -1930 die Handwerker- und Kunstgewerbeschule Trier bei August Truemper. Es folgten schon bald von 1929 – 1930 Ausstellungen in der Tonhalle Trier sowie im Foyer des Städtischen Theaters . Die Meisterschule für Gestaltendes Handwerk Köln bei und die Akademie der Bildenden Künste, Berlin bei besuchte Frank in den Jahren 1930 bis 1933. Eine erste Italienreise unternahm er zusammen mit seiner Schwester 1933 und hielt sich 1934/35 zu einem Studienaufenthalt in Rom auf. Anschließend arbeitete er, bevor er zur Wehrmacht einberufen wurde, von 1936 – 1941 an der Akademie der Bildenden Künste, Berlin. Nach einer Verletzung vom Wehrdienst suspendiert, pendelte Frank von 1942 – 1945 zwischen Berlin und Dillingen /Saar. Nachdem sein Elternhaus dort zerstört wurde siedelte Frank 1945 nach Birkenfeld über. Dort blieb er bis 1957 und entfaltete in dieser Zeit enorme Aktivitäten sowohl was die Gründung und Beteiligung an wichtigen Künstlervereinigungen betrifft, als auch hinsichtlich eigener Ausstellungen und künstlerischer Projekte z.B. Fresken in der Pfalzgalerie Kaiserslautern und in Bad Kreuznach. Von 1953 bis 1957 unternahm Frank ausgedehnte Reisen nach Paris, Griechenland, Italien, Kleinasien, Frankreich und Tunesien.

frankEdvard Frank lebte von 1957 zehn Jahre lang in Bad Honnef, eine Zeit, in der eine Fülle von Exponaten entstand, von denen die schönsten in dieser Ausstellung zu sehen sein werden. Edvard Frank starb 1972 in Saarlouis, wo er 1958 zugezogen war. Während seiner letzten Jahre erhielt Frank namhafte Kunstpreise, u.a. den des Landes Rheinland-Pfalz. Die Ausstellung ist vom 14.10 bis 04.11.2007 jeweils donnerstags bis Sonntags von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele an Kunst & Kultur Interessierte die Möglichkeiten nutzen, diese außergewöhnliche Ausstellung zu besuchen.

ga-frank_686x472_be8ffe963c8a61d54f7528c2b7743ba7

Ilse Wegmann, Bad Honef, Malerei, Installationen

wegmann_150ILSE WEGMANN
Geboren 1942 in Eisleben
1959 -1962 Ausbildung als Glasmalerin an den
Glasfachschulen Hadamar und Rheinbach
1962 -1967 Studium an der FHS für Kunst & Design, Köln
1991 Austauschstipendium Bonn – Budapest
1992 Stipendium der Stadt Bonn
2002 August-Macke-Medaille der Stadt Bonn

Einzelausstellungen (Auswahl)
1983 Galerie Diagonale, Paris
1989 Kunst im alten Rathaus, Wittlich
1990 Galerie Nord, Künstlerbund Leipzig; Prälaturgebäude, Abtei Brauweiler
1992 Budapest Galeria, Budapest
1993 Centre Pasqu’ART, Biel/Bienne
1994 Deutsches Brotmuseum, Ulm; Stadtmuseum, Siegburg
1995 Le Lieu, Quebec, Canada
1997 Kurfürstliches Gärtnerhaus, Bonn
2001 Exit-Art, Bahnhof Koeln Deutz
Redaktion Kölner Stadt-Anzeiger, Siegburg
2002 Frauen Museum, Bonn (mit Heide Pawelzik);
Kunstmuseum Bonn, Präsentation August-Macke-Medaille
2003 Produzentengalerie Viktoria b, Bonn
2004 Theatergemeinde Bonn
2005 Kulturwerkstatt „Alte Schreinerei, Bad Honnef
2007 Kunstraum, Bad Honnef

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
1982 GKS Kassel
1988 Paris; 1989 Museum of Modern Art, Oxford
1990 Kunstmuseum, Bonn; Frauen Museum, Bonn; Budapest Galeria, Budapest
1994 Grenchen, Schweiz; Keravan Taide-Museum; Oulun Taide;
Kuvolan Taide-Museum, Finnland
1996 Karl-Ernst Osthaus Museum, Hagen; Ehemaliges Wellenbad Grünstrasse,
Düsseldorf; Kunstplätze (Galerie Villa Zanders, Bergisch-Gladbach;
‚Krawinkel’sche Fabrik, Bergneustadt); Kunstverein, Bonn;
1997 Rheinisches Landesmuseum Bonn; Städt. Kunstmuseum, Bonn;
Portikus, Frankfurt/M.; Museum für Gegenwartskunst, Basel; Ceres Gallery, New York;
(lnteraktion: Guggenheim Museum, Museum of Modern Art,
Metropolitain Museum, Whitney Museum, New York)
1998 Halver
1998/99 Altes Rathaus Potsdam
2001 Deutzer Brücke, Köln; Akademisches Kunstmuseum, Bonn
2003 Galerie des BBK, Frankfurt/M.; Frauen Museum, Bonn
2004 Brandenburgischer Kunstverein Potsdam e.V.; Gallery L, Moskau
2005 Roentgen Museum, Neuwied; Eifelmuseum, Blankenheim
2006 BBK Würzburg; Walter Gropius Bau, Berlin
2007 Toskanische Säulenhalle, Augsburg

Gabriele Undine Meyer, Bielefeld, Fotoinstallationen

meyer_150Gabriele Undine Meyer
geb. 1955 in Heilbronn
2005 Arbeitsaufenthalt in Hanoi
2003 Arbeitsaufenthalt in New York, USA
2001 Recherche in Cedar Rapids, USA für Ausstellungsprojekt in der Kunsthalle Bielefeld
1997 – 2006 Kuratorin, Galerie Artists Unlimited, Bielefeld
1996 – 2007 Atelier im Künstlerhaus Artists Unlimited e.V., Bielefeld

seit 1986 als Künstlerin und Kunstpädagogin tätig; Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Kiel, der Sheffield Hallam University, England, am Fachbereich Ästhetische Bildung des Burckhardthauses, Gelnhausen, beim OFF-Theater, Neuss u.v.m.
seit 1992 Einzelausstellungen im In- uns Ausland (2007 Kunstraum, Bad Honnef, 2006 Kunstverein Schwerte, 2005 Kunstverein Paderborn und Ryllega Gallery, Hanoi, Vietnam, 2003 Carlton Arms Hotel, New York, USA, 2001 Kunsthalle Bielefeld u.v.m.)
seit 1990 Gruppenausstellungen (2007 Museum MARTa Herford, Kunstverein Germersheim und Kulturzentrum BIS, Mönchengladbach, 2004/2005 Felix-Nussbaum-Haus, Osnabrück u.v.m.)
Arbeiten in privaten und öffentlichen Sammlungen. lebt in Bielefeld

meyer_2

Auszüge aus der Einführung in die Ausstellung „Fotografische Arbeiten“ von Gabriele Undine Meyer durch Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker

Die Arbeiten von Gabriele Undine Meyer, die in der Ausstellung im Kunstraum Bad Honnef zu sehen sind, zeigen Gesichter. Abbilder von Gesichtern haben starke Kraft unsere Reaktion hervorzurufen. Die Portraits werden schnell zum Gegenüber, auf das wir antworten. Wir lesen etwas in sie hinein, wir schreiben ihnen bestimmte Charakterzüge zu, wir entwickeln Gefühle der Sympathie oder Antipathie, wir fühlen uns ihrem Blick ausgeliefert oder in ihm geborgen. Neutral können wir kaum bleiben. Insofern bietet uns diese Ausstellung intensive Erfahrungen an. Es sind Erfahrungen unsererselbst: die Bilder bleiben stumm, sie sagen oder tun nichts: wir sind es, die sie verlebendigen und mit Qualitäten ausstatten. In diesem Sinne zeigen die Bilder nicht sich, sondern uns. Der Blick der Portraits kann uns einen Spiegel offerieren, eine Chance auf uns zu schauen im Blick des Gegenübers. Nun würde das auch gelten für alle möglichen Varianten von Gesichtsabbildungen. Hier haben wir aber eine spezielle Form von Gesichtsbildern vor uns, die noch mehr anbietet. Wir sehen nicht nur Gesichter, sondern sie scheinen aus der Vergangenheit zu kommen, und sie sind nicht einfach Fotos, sondern bearbeitet, verfremdet, auf ungewohnte Weises vorgestellt.

Die Künstlerin geht aus von gefundenen alten Schwarz-Weiß-Fotos im wesentlichen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Diese Fotos vergrößert sie häufig auf halbtransparentes Spinnwebpapier, welches in alten Fotoalben die Seiten trennt. Dieses Papier wird mit lichtempfindlicher Emulsion beschichtet und dann belichtet. Gelegentlich wird auch hauchdünne vietnamesische Seide verwendet.
Die Foto-Emulsion trägt die Künstlerin mit malerischem Gestus auf, und so erscheinen manche Portraits wie mit groben Pinselstrichen gemalt, andere wie mit Graphit gezeichnet. Malerei und Fotografie durchdringen sich. Die schemenhafte Schwarz-Weiss-Zeichnung und der malerische Duktus der Figuren und Gesichter abstrahieren diese von den individuellen Portraits konkreter Personen der Ausgangsfotos. Das öffnet sie für einen Kontakt mit dem Betrachter, indem er oder sie die „Leerstellen“ mit eigenen Assoziationen, Erinnerungsbildern und Gestaltschließungen füllen kann. Eine allgemeinere Annäherung und Beziehungsaufnahme wird möglich.

Die Portraits erscheinen als geisterhafte Schemen, die die Betrachter und Betrachterinnen „lebendig“ werden lassen können, aber nur unter der Bedingung, dass sie ihre ferne Nähe und nahe Ferne akzeptieren. Nur wenn die Betrachter etwas von sich einbringen, wenn sie in sich hineinhören, entsteht in ihnen ein Dialog mit den schweigenden Gesichtern.
Andererseits bleiben die Bilder doch so flüchtig, dass man sie nicht endgültig in den Griff bekommen und sie als Objekte der eigenen „Vergangenheitsbewältigung“ funktionalisieren kann. Sie bleiben Bilder, und als Bilder verweisen sie darauf, dass wir Betrachter es sind, die ihnen Leben einhauchen, dass wir es sind, die in ihnen etwas entdecken, etwas in sie hineinlegen, dass wir selbst es sind, mit denen wir sprechen, wenn wir diese Gesichter anschauen.

Gabriele Undine Meyer eröffnet also mit ihren Arbeiten ein sich selbst bewusstes Erinnern, aber sie schützt die Vergangenen vor einem erinnernden Zugriff, der sie für die Zwecke der Heutigen allzu stark zurichtet. Sie ermutigt uns, nicht zu vergessen, dabei aber den Vergangenen und ihrer Geschichte nicht zu nah zu treten, also respektvolle Distanz zu wahren. Sie scheint verhindern zu wollen, dass Erinnerung erstarrt. Sie erinnert daran, dass wir es sind, die sich im Blick auf die Vergangenheit in der Gegenwart konstruieren und in die Zukunft entwerfen.

Die Arbeiten Gabriele Undine Meyers erlauben uns einen nicht faktisch-historischen, sondern einen selbstreflexiven Zugang zu Geschichte, zur Geschichte, wie wir sie in uns „geschichtet“ habe, zu unseren Vergangenheitskonstruktionen. Sie eröffnen Zugang und stellen unsere Erinnerungsweisen gleichzeitig in Frage.

meyer_1-1

meyer_3

Copyright © 2013 Verein zur Förderung von Kunst & Kultur in Bad Honnef e. V.
Alle Rechte vorbehalten.

Angelina Konrad, Bad Honnef, Malerei, Installationen

konrad_150

Angelina Konrad wurde 1961 in Weiden in der Oberpfalz geboren und kamüber Köln 2002 nach Rhöndorf, wo sie heute ihr Atelier hat. In dem benachbarten Weingut Broel entdeckte sie eher zufällig ein ganz besonderes Material, das sie seitdem für Zeichnungen, Radierungen, Linolschnitte und Bilder benutzt: Die Rede ist von Weinfilterschichten, quadratischen Zelluloseplatten, die bei Weinherstellung gebraucht werden, um Trübstoffe aus dem Wein zu filtern oder ihn haltbar zu machen.

In der Ausstellung im Kunstraum zeigt Angelina Konrad neue Arbeiten aus dem Zyklus „Auf der Suche nach der photographierten Zeit“. Ausgangspunkt für dieses Projekt ist eine Schachtel mit Fotos aus dem Leben der Künstlerin. „Ein schwarz verhüllter Kasten ist unter jeder Zeichnung angebracht. Hebt man den Vorhang hoch, kann man das Foto sehen, das der Zeichnung zugrunde liegt und über die neu entstandene Weltsicht in der Zeichnung nur staunen. Im Vergleich kommt die Kraft der reduzierten, markanten, leicht verrätselten Zeichnungen voll zur Geltung“.

(Dr. Heidrun Wirth)

Homepage der Künstlerin: http://www.angelina-konrad.de

konrad_1

konrad_2

Copyright © 2013 Verein zur Förderung von Kunst & Kultur in Bad Honnef e. V.
Alle Rechte vorbehalten.